TN-Panel, VA-Panel, OLED oder IPS-Panel? Der Monitor-Guide von ROG klärt euch auf (2024)

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Welche Panel-Technologie fürs Gaming passt zu dir?

OLED ist in aller Munde, Mini-LED gewinnt an Bedeutung und häufig heißt es VA-Panel vs. IPS-Panel. Ja was denn nun? Die Auswahl ist groß und der Überblick nicht immer einfach. In diesem Monitor-Panel-Guide fassen wir die gängigsten Bildschirmtechnologien zusammen und helfen dir einen geeigneten Gaming-Monitor für deine Augen zu finden.

Display-Technologien haben erstaunliche Fortschritte vollführt und sich in verschiedenen Richtungen weiterentwickelt. Während die Flüssigkristalle der LCDs revolutioniert wurden, kommen organische Dioden der OLEDs ganz ohne Hintergrundbeleuchtung aus. Ob Gaming, Streaming oder Surfen (natürlich mit Wifi 6E), durch ein brillantes Bild sieht alles besser aus. Aber wie sind aktuelle Monitore überhaupt aufgebaut? Um dieser Frage nachzugehen, müssen wir zunächst einen Blick in den grundlegenden Aufbau der flachen Panels werfen.

Die grundlegende Paneltechnik und ihr Aufbau

Der Aufbau von Monitoren ist im wahrsten Sinne des Wortes vielschichtig. Grob gesagt, um nicht zu tief ins Detail zu gehen, besteht je nach Aufbau die Hauptkomponente bei Liquid-Crystal Displays (LCD) aus zwei lichtdurchlässigen Scheiben, die dazwischen eine Flüssigkeit mit Kristallen beherbergen. Die erste Schicht allerdings beinhaltet eine Lichtquelle, die häufig über die Ränder eine Hintergrundbeleuchtung erzeugt und durch mehrere weiteren Schichten über die gesamte Fläche verteilt wird (Diffusor). Jede Schicht hat nun unter anderem die Aufgabe, Licht in einer spezifischen Schwingung durchzulassen oder zu blockieren (Polarisation). Wir erinnern uns an den Physikunterricht und daran, dass Licht (auch – Stichwort: Welle-Teilchen-Dualismus) als Welle dargestellt werden kann. Natürliches Licht schwingt in jeder möglichen Ebene und die Polarisationsschichten haben die Aufgabe nur eine Ebene zuzulassen. Dadurch lässt sich steuern, wann wie viel Licht seinen Weg zu unseren Augen findet. Die Schicht mit Flüssigkristallen hat ebenfalls diese Aufgabe nur mit dem entscheidenden Unterschied, dass hier gezielt mit Spannung beeinflusst werden kann, wie die Kristalle ausgerichtet sind. Mit anderen Worten werden die Kristalle so gedreht, dass bestimmt werden kann, wie viel Licht durch die Schichten gelangt. Je nach Ausrichtung der Flüssigkristalle, ihrer Anordnung und Bewegung entscheidet sich vereinfacht gesagt, welche Eigenschaften ein Panel aufweist. Ein guter Schwarzwert kann nur erzielt werden, wenn Licht effizient blockiert wird, ähnlich verhält es sich zum Kontrast. Die Schichten sorgen also für verschiedene Grade der Durchsichtigkeit der Hintergrundbeleuchtung. Diese Hintergrundbeleuchtung wird seit einiger Zeit häufig von LEDs erzeugt, wohingegen die immer populärer werdenden organischen Leuchtdioden (OLED) ganz ohne auskommen, aber dazu später mehr. Und wie gelangen jetzt die Farben ins Spiel? Durch die allseits bekannten Bildpunkte (Pixel). Die bestehen aus kleineren Elementen (Subpixel), die mit farbigen Folien in den Grundfarben Rot, Grün und Blau (daher RGB) bezogen wurden und können in Kombination jede weitere Farbe „mischen“. Die gängigsten Display-Technologien, die auf dieser Grundlage operieren, stellen wir hier kurz vor.

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TN-Panel (Twisted Nematic): Etabliert und günstig

Die wohl weitest verbreitetste Paneltechnik ist die zugleich älteste, wobei sie sich immer noch großer Beliebtheit erfreut. Die TN-Technologie arbeitet dabei genau wie oben beschrieben und zeichnet sich durch eine schnelle Reaktionszeit und kostengünstige Herstellung aus. So sind Bildwiederholraten von bis zu 500Hz und Reaktionszeiten von unter 1 ms möglich. Da diese Panels auf einfachen Weg in ihrer Größe variiert werden können, sind sie die häufigsten Vertreter auf heimischen Gaming-Schreibtischen. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Zwar sind einige Schwachstellen wie geringe Kontraste und Schwarzwerte z. B. durch zusätzliche Schichten nahezu beseitigt worden, allerdings ist die Technologie anderen unterlegen. Insbesondere der Blickwinkel ist nicht besonders groß, wodurch die Farbdarstellung beeinflusst wird. Apropos Farben: Grafiker und Nutzer mit hohen Ansprüchen, die farbsensible Inhalte bearbeiten, sind bei der TN-Technologie nicht an der richtigen Stelle. Da sich die Kristalle nicht in Perfektion zueinander ausrichten lassen, kann es zu fehlerhaften Farben kommen und allgemein ist die Farbtiefe nicht sonderlich hoch. Wer lieber seine Gegner in schnellen Gefechten ausschaltet, als Kunstwerke am Monitor zu produzieren, kann durchaus kostengünstige Geräte dieser etablierten Display-Technologie erwerben. Die niedrigen Reaktionszeiten und attraktive Preise sind bei Spielen wie Valorant oder CS: GO nach wie vor sehr beliebt.

ASUS VG258QR 24,5 Zoll, Full-HD, 165 Hz ASUS VG258QM 24,5 Zoll, Full-HD, 380Hz

Gesamte Auswahl an TN-Panels

VA-Panel (Vertical-Alignment-Technik): Winkeltreu

Im Prinzip basiert die VA-Technologie auf der bereits dargestellten Technik. Lediglich die Flüssigkristalle sind vertikal angeordnet, was der Name bereits verspricht. Dadurch können deutlich höhere Kontraste und Schwarzwerte erzielt werden, weil die Kristalle so weniger Licht durchschimmern lassen, wenn sie die Schwingungsrichtung blockieren. Aber auch diese Lösung geht mit Nachteilen einher. Dadurch, dass die Kristalle einen größeren „Weg“ bei der Drehung beschreiten müssen, dauert der Prozess auch länger und die Reaktionszeiten erhöhen sich. Genau die Anforderungen neben einen höheren Betrachtungswinkel und natürlicheren Farben, die z. B. für Grafikmodellierungen und Setups mit mehreren Monitoren oder Widescreens interessant sind. Aber auch langsamere Genres wie Strategie-Spiele profitieren von dieser Technologie, so dass die Immersion erhöht und die Atmosphäre dichter wird. Wer also weite, farbenfrohe Landschaften über einen breiten, gebogenen Monitor sehen möchte, ist mit den VA-Panels gut beraten.

TUF Gaming VG30VQL1A, 30 Zoll, 2K, Curved ROG Strix XG49VQ, 49 Zoll, 4K, Curved-Ultra-Wide

Gesamte Auswahl an VA-Panels

IPS-Panels (In-plane-switching): Geschwindigkeit zählt

IPS-Panels unterscheiden sich zunächst im Aufbau, indem sie auf eine der Polarisationsschichten verzichten und stattdessen direkt die Flüssigkristalle nutzen, um das Licht vollständig zu blockieren. Das funktioniert, da die Kristalle nicht vertikal, sondern horizontal angeordnet sind. Das Resultat sind hom*ogenere Anordnungen und schnellerer Bewegungen der Kristalle, da sie sich lediglich drehen müssen. Damit gehen mittlerweile einige Vorteile einher, wie eine raschere Reaktionszeit, höhere Kontraste und gleichmäßigere Farben, die zudem lebendiger sind. Ein weiterer Pluspunkt ist der deutlich größere Blickwinkel, weswegen auch Curved- oder 21:9-Displays häufig mit dieser Bildschirmtechnologie ausgestattet werden. Allerdings ist die Herstellung im Vergleich zu den bisher aufgezeigten Panel-Typen ungleich aufwendiger, wodurch diese Bildschirme in einem höheren Segment angesiedelt sind.

Gaming-Monitore, die hohe Auflösungen in knackiger Schärfe und vor allem in flotter Geschwindigkeit darstellen müssen, werden von unserer innovativen Fast IPS-Technologie auf ein neues Niveau gehoben. Anstatt ein normales IPS-Panel zu verwenden, wurde die Struktur und das Material der Flüssigkristalle überdacht, um eine schnellere Reaktionszeit zu erreichen. Durch die Neuentwicklung von Flüssigkristallen mit höherem Doppelbrechungseffekt und niedrigerer Viskosität sind schnellere Schaltungen und Lichtwechsel möglich. Außerdem wurde die Ausrichtung der Flüssigkristalle geändert, um die Effizienz zu erhöhen. Mit dieser neuen Anordnung brauchen die Flüssigkristalle weniger Zeit, um sich zu drehen, und sind damit schneller als je zuvor. Und schließlich wurde ein Dual-Layer-Spannungstreiber in das Display integriert. Herkömmliche Panels verwenden nur einen einschichtigen Spannungstreiber, um die Flüssigkristalle von der oberen linken bis zur unteren rechten Ecke anzusteuern. Mit dem neuen Dual-Layer-Spannungstreiber schalten die Flüssigkristalle gleichzeitig von beiden Ecken aus und sorgen so für ein gleichmäßigeres, einheitlicheres Bild.

ASUS Monitore wie beispielsweise der ROG Swift 360Hz PG27AQN sorgen durch Bildwiederholraten von bis zu 360 Hz für butterweiche Animationen und bestmögliche Kontrolle selbst in brandheißen Action-Szenen und ambitioniertesten E-Sport-Events. Die Bildwiederholrate (oder Bildwiederholfrequenz) beschreibt, wie viele Einzelbilder pro Sekunde dargestellt werden – oder wie oft das Bild auf dem PC-Monitor pro Sekunde aktualisiert wird. Die Rechnung ist einfach: Je mehr Bilder, desto flüssiger werden die Bewegungsabläufe. Diese schnellsten Displays aller Zeiten sind daher perfekt für das kompetitive Spiel geeignet und halten handfeste Vorteile im Wettstreit bereit.

ROG Swift 360Hz PG27AQN,27 Zoll, 2K, 360 Hz ROG Strix XG27AQM, 27 Zoll, 2K, 270 Hz

Gesamte Auswahl an IPS-Panels

Mini LED-Panels (Light-emitting diodes): Ultimative Helligkeit

Typische LCD-Bildschirme verwenden für die Hintergrundbeleuchtung üblicherweise eine kleine Gruppe von LED-Leuchten, die vom Rande her oder in Streife angeordnet sind. Dadurch können allerdings ungleichmäßige Beleuchtungszonen entstehen und das Bild wirkt unharmonisch. Da diese Lichtquellen ständig eingeschaltet sind, können schwarze Bereiche des Bildschirms grau erscheinen, wodurch das Bild ausgewaschen wirkt. Mini-LEDs sind hingegen viel kleiner als herkömmliche LEDs und sind flächendeckend hinter dem gesamten Panel angeordnet. Ihre Dioden sind kleiner als 0,2 mm. Display-Ingenieure können diese Dioden somit viel dichter anordnen als bei herkömmlichen Displays, so dass 512 separate Zonen mit Mini-LEDs möglich sind, die sich einzeln dimmen lassen. Dadurch werden Schwarztöne und hellere Glanzlichter erzeugt, was zu einem Bild führt, das punktgenau ist und wirklich beeindruckt.

Das Kontrastverhältnis eines Panels ist der messbare Unterschied zwischen dem hellsten und dem dunkelsten Teil des Bildschirms. Typische IPS-Panels haben ein Kontrastverhältnis von 1000:1. Dunkle Bilder können durch Verringern der Bildschirmhelligkeit hervorgehoben werden, was jedoch die hellsten Teile beeinträchtigt und umgekehrt. Durch die Mini-LED-Technologie wird das Kontrastverhältnis auf unvergleichbare 100.000:1 erhöht. Die kleinen Dioden upgraden auch die Helligkeit dieser Bildschirme enorm. So glänzt nicht nur High Dynamic Range (HDR: Hochkontrastbilder) mit spektakulären Werten, sondern es macht die Monitore zu der perfekten Wahl für helle Räume, in denen viel Umgebungslicht vorhanden ist. Gamer die mehr auf dem Bildschirm sehen, erkennen ihre Gegner früher und sind unabhängiger von den Verhältnissen ihrer Umgebung – so sind Siege sicher.

ROG Swift PG32UQX 32 Zoll, 4K, 144 Hz

OLED-Panels (Organic light-emmiting diodes): Die Zukunft ist gelandet

Die OLED-Technologie wird in kleineren Bildschirmen, wie Smartphones schon länger eingesetzt, aber den Weg in die Gaming-Monitore hat die Ingenieure lange vor Herausforderungen gestellt – bis jetzt. Anstatt auf anorganische Leuchtdioden (LED) zu setzen, kommen bei diesem Aufbau organische Leuchtdioden (OLED) zum Einsatz. Weil diese Panels ganz ohne Kristalle auskommen, die sich erst noch ausrichten müssen, um einen Bildaufbau zu erzeugen, erreichen unsere neuen OLED-Monitore pfeilschnelle Reaktionszeiten von 0,1 ms. Da die Dioden „von selbst“ Licht erzeugen können, wird dazu keine Hintergrundbeleuchtung benötigt, was zu einer pixelgenauen und gleichmäßigeren Ausleuchtung führt. Auch bei dieser Bildschirmtechnologie sind verschiedene Schichten für den Bildaufbau verantwortlich.

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Die wichtigste Schicht besteht hierbei aus den organischen Dioden, die mittels Ladungen zum Leuchten gebracht werden. Genauer gesagt treffen sich Teilchen zwischen mehreren Transport- und Blockierschichten, die ihre Zusammenkunft auf genau den Raum begrenzen, den wir zum Erzeugen von Licht in Form von Photonen benötigen. Der Schwarzwert und der Kontrast profitieren von diesem Aufbau, da ein Pixel auch wirklich schwarz ist, solange keine Spannung anliegt. Vorteile sind auch bei Farbintensität und -präzision mit bloßem Auge feststellbar, allerdings gab es zumindest in der Vergangenheit auch Nachteile. Durch die fehlende Hintergrundbeleuchtung war die Leuchtintensität nicht immer auf dem besten Level und die Lebensdauer der Bildschirme war Anlass für einige Sorgen. Mittlerweile sind Effekte wie das Einbrennen von sich wenig verändernden Inhalten wie Logos keine große Problematik mehr und die Paneltechnik gilt mittlerweile als zuverlässig und führend zugleich.

Mit den 4K Gaming-Monitoren von ASUS sind die Vorteile der OLED-Technologie wie ein Kontrastverhältnis von 1.000.000:1, eine Reaktionszeit von 0,1 ms sowie echte 10-Bit-Farben und 98 % DCI-P3-Farbabdeckung für unsere Games endlich Realität. Im Gegensatz zu anderen OLED-Displays sind die Monitore der ROG Swift OLED-Serie mit der neuen blendfreien Micro-Textur-Beschichtung auf der Panel-Oberfläche ausgestattet, um Blendeffekte zu reduzieren und die Nutzung in hellen Räumen ohne Spiegelungenzu ermöglichen. Die 42 und 48 Zoll großen Displays sind auch für Konsolen der neuen Generation mit 120 Hz und als Ersatz für TVs wirklich interessant, um die volle Pracht der Grafikengines zu erleben. Durch die neuen Anschlüsse wie HDMI 2.1, der UHD-Auflösung und der enormen Performance dieser Monitore, holen sich Enthusiasten die Zukunft bereits jetzt in die Gegenwart.

ROG Swift OLED PG42UQ 42 Zoll, 4K, 120 Hz ROG Swift PG48UQ 48 Zoll, 4K, 120 Hz

Balsam für die Augen

Mittlerweile haben sich einige Bildschirmtechnologien am Markt etabliert und führen verschiedene Vorteile für verschiedene Anforderungen von Gamern mit sich. Während TN-Panels für kostengünstige Angebote und schnelle Bildwiederholraten sorgen, bringt die VA-Technologie höhere Blickwinkel ins Spiel und sind besonders beliebt bei Widescreens und Curved-Bildschirmen. Rekordjäger und E-Sportler greifen am besten zu Fast-IPS-Panels und erleben so waschechte Vorteile in schwindelerregenden, schnellen Gefechten. Sollte der Gaming-Schreibtisch an einem lichtdurchfluteten Ort stehen und du dürstest nach brillanten Farben und lebensechten Landschaften, sind Mini-LEDs die richtige Wahl. Und wenn du die volle Pracht einer neuen Bildschirmtechnologie suchst und dich fit für die Zukunft machen möchtest, stehen dir die neuen OLED-Gaming-Monitore zur Verfügung. Hebe dein Gaming auf das Next-Level und verwöhne deine Augen – du wirst den Unterschied sehen.

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